Die Walpurgisnacht und der 1. Mai sind vorbei. Wir haben viel Mühe in die Vorbereitung dieser Demonstration gesteckt und wir hatten hohe Ziele und auch Erwartungen geweckt. Nicht alle haben sich erfüllt, aber wir sind einen Schritt in die richtige Richtung gegangen.
Wir halten es für einen Erfolg, dass wir eigene Akzente setzen konnten. Die Demonstration war groß, vielleicht noch größer als die Jahre zuvor, jedenfalls aber größer als die von Bullen und Presse ausgegebenen Zahlen. Wir schätzen auf 25.000 bis 30.000 Teilnehmer_innen. Wichtig war: Der Frontblock war organisierter als die Jahre zuvor. Dass große Teile des Blocks über weite Teile der Demonstration komplett vermummt gelaufen sind ist als kleiner Erfolg zu werten.
Zum wichtigeren Teil für uns: Es hat eine Hausbesetzung stattgefunden. Die Forderung „Her mit dem sozialen Zentrum!“ war unsere zentrale Losung für diesen 1. Mai. Einige solidarische Menschen haben – unter großem persönlichen Risiko – versucht, diesen Raum zu öffnen und es an der Ecke Anzengruber Straße Ecke Karl-Marx-Straße geschafft, mit Seilen die Türen zu einem leerstehenden Einkaufszentrum zu öffnen. Leider wurde der Raum nicht durch die Demonstration angeeignet und nur wenige Aktivist_innen „trauten“ sich hinein. Woran das lag und welchen Anteil am letztendlichen Scheitern dieses Versuchs etwa mangelnde Kommunikationsstrukturen hatten, werden wir in einer ausführlichen Auswertung analysieren. Wir bedanken uns bei den Menschen, die diesen Versuch durchgeführt haben. Der Kampf um das soziale Zentrum hat mit diesem 1. Mai begonnen, wir werden ihn lange führen.
Vieles müssen wir noch ändern und verbessern, aber es ist ein Schritt getan. Viele weitere werden folgen!
Gegenmacht aufbauen – holen wir uns die Stadt zurück!