Unsere Position ist klar.Jeder Mensch genießt volle Bewegungsfreiheit und soll sich dort aufhalten dürfen, wo immer es ihm gefällt. Dies gilt es durchzusetzen - mit allen notwendigen Mitteln.Wir appellieren weder an die Wirtschaft, noch an die Regierung: Denn es ist dieses Wirtschaftssystem, das über die Nützlichkeit von Zuwanderung entscheidet. Es ist genau jener Staat, der mit seinem Aufenthaltsrecht und seiner Asylgesetzgebung regelt, wann sich wer, auf welchem Fleck Erde aufhalten darf. Dieses System und diesen Staat anzurufen, ist falsch. Dieser Staat und dieses System sind abzuschaffen – alles andere ist Quark.
Wir machen keinen Unterschied zwischen Menschen, die vor Krieg, Folter und Gewalt fliehen müssen oder solchen, die aufgrund wirtschaftlicher Not ihre Heimatländer verlassen. Flucht ist kein Verbrechen!
Die USA, die EU und speziell Deutschland, sind keine Opfer der Flüchtlingsströme, sie sind deren Hauptverursacher. Die sogenannte erste Welt drängt eine Weltordnung auf, in der wirtschaftliche Interessen mittels Krieg durchgesetzt werden. Doch während Krieg, Zerstörung und Verfolgung, anerkannten Fluchtgründe sind, sind es Hunger und Armut nicht.
Die Politik spricht davon, dass diese Leute nur hierher kommen würden, weil sie Deutschland ausnützen wollen. Und dann wundern sie sich, wenn die Rassisten von Pegida aufmarschieren. Von den Nazis distanziert man sich, aber dafür wirde Pegida zum Gesetze gemacht – wie jetzt die Asylrechtsverschärfung. Das sind eins zu eins die Forderungen der Rassisten.
Wenn es heißt – das Boot ist voll. Wenn es heißt, mehr Geflüchtete könne Deutschland nicht mehr ertragen. Was genau wird damit ausgesagt? Es bedeutet, dass wir keine Arbeitsplätze für diese Leute haben. Arbeitsplätze sind die Mangelware in der EU. Wir haben genug Nahrungsmittel, um alle zu versorgen. Wir schmeißen jeden Tag Tonnen von Nahrungsmittel weg. Wir hätten auch ausreichend Wohnraum. Ganze Ortschaften stehen leer. Was wir allerdings nicht haben, das sind Arbeitsplätze. Und so werden die Menschen ausschließlich nach ihrer wirtschaftlichen Verwertbarkeit eingeteilt. So bekämpfen sich am Ende alle gegenseitig. Jeder tritt gegen jeden an, in einem unerbittlichen Konkurrenzkampf. Wir streiten uns um Ausbeutungsverhältnisse. Das ist absurd. Doch das hat System. Das wollen wir nicht.
Armut und Not sind keine Naturkatastrophen. Armut und Not sind Resultate des kapitalistischen Systems. Krisen sind keine Schicksalsschläge. Krise ist, wenn Menschen neben vollausgerüsteten Fabriken arbeitslos werden und Menschen verhungern, während nebenan Tonnen von Lebensmittel weggeworfen werden. Das ist kein Tsunami, das ist die Krise, die deshalb entsteht, weil wir im Kapitalismus so bescheuert produzieren. Weil es im Kapitalismus nicht darum geht, bestmöglichst die Bedürfnisse aller Menschen zu erfüllen, sondern letztlich darum, aus Kapital mehr Kapital zu machen. Weil die Wirtschaft im Kapitalismus nicht dem Menschen, sondern der Mensch der Wirtschaft dienen muss.
Aus diesem Grund unterstützen wir die Proteste der Geflüchteten und schließen uns mit ihnen im Kampf um ein Leben in Würde und Gleichberechtigung zusammen. Deswegen rufen wir auf, die geplante Asylrechtsverschärfung am 8. Mai zu verhindern.
Wir werden nach jenen suchen, die sich organisieren und kämpfen wollen, um eine andere Gesellschaft zu errichten. Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der die Menschen keine erniedrigten, geknechteten, verlassenen und verächtlichen Wesen mehr sind. Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der jede und jeder frei bestimmen kann,wo und wie er oder sie leben möchte.
Wir kämpfen für eine andere Welt.
*¡Venceremos!*
Am 1. Mai demonstrieren seit über 100 Jahren weltweit Menschen gegen Ausbeutung und Unterdrückung. Auch in Berlin gibt es eine rebellische Tradition jenseits von Bratwurst, Bier und Langeweile. Der Beat der Stadt schlägt heute hier, auf der revolutionären 1.-Mai-Demonstration.
Wir als radikale Linke kommen heute in all unserer Unterschiedlichkeit zusammen - mit der Wut im Bauch über Ausbeutung, Krieg und Krise. Wir stehen Schulter an Schulter mit unseren Freunden in Istanbul, Athen oder Kairo für eine andere, eine bessere Welt.
Die Bezirke, in denen wir wohnen, haben sich verändert. Es wird teuer, zu teuer für uns und für viele andere, die aus Kreuzberg, Friedrichshain, Neukölln verdrängt werden. Freiräume verschwinden, Freundeskreise und Nachbarschaften werden zerrissen. Es entstehen Luxusappartements, Carlofts, überteuerte Restaurants. Die Bullen sichern die Kieze für die Reichen: Wer nicht ins Raster passt, soll verschwinden.
Wie die Stadt aussieht, das entscheiden diejenigen, die mit Wohnungen Profite machen und deren Politiker von Grün bis Schwarz. Bist du nicht wohlhabend genug, dann wohn eben nicht in Mitte oder Kreuzberg, sagen sie zu denjenigen die seit Jahrzehnten in diesen Viertel leben und nun verdrängt werden.
Die Mieten werden unbezahlbar, die Löhne sind niedrig, viele haben überhaupt keine Arbeit, mit der sie über die Runden kommen. Wer nicht bezahlen kann, wird zwangsgeräumt oder findet erst gar keine Wohnung. Denn für den Kapitalismus sind nicht wir und unsere Bedürfnisse der Maßstab, sondern die endlose Anhäufung von Kapital.
Gegen Gentrifizierung und Verdrängung gibt es seit langem Widerstand. Demonstrationen wie die antikapitalistische Walpurgisnacht und der revolutionäre 1. Mai haben das Thema aufgegriffen. „Zwangsräumung verhindern“ versucht, praktisch zu helfen, wo Menschen mit Gewalt aus ihren Wohnungen vertrieben werden sollen. Andere wählen den Weg direkter Angriffe auf Luxusimmobilien oder die Büros der Verantwortlichen. Der Widerstand ist vielfältig, auch wenn er noch wachsen muss, um wirksam zu sein.
Wir wollen einen Schritt weiter gehen. Über die ersten Formen des Widerstands hinaus,hilft uns ein Blick in andere Länder. Von den Bewegungen dort können wir lernen. Ob bei den Massenaufständen in Athen, in Madrid und in Istanbul. Der Kampf um das „Recht auf Stadt“ spielte eine wichtige Rolle.
Die Menschen begannen, sich öffentliche Plätze anzueignen, diskutierten in den Stadtteilen. Sie schufen Räte und ihre eigenen Entscheidungs- und Organisationsstrukturen. Es entstanden Kooperativen und Formen der gegenseitigen Hilfe und Selbstermächtigung.
Damit wir aus Rückzugskämpfen in die Offensive kommen, brauchen wir ein Konzept von Gegenmacht. Wir müssen uns Infrastruktur schaffen, von der aus wir Kerben in das Bestehende schlagen können. Es ist an der Zeit, dass wir uns wieder mal etwas nehmen. Also: Wir fangen an – heute hier in Berlin - uns ein soziales Zentrum anzueignen, um es gemeinsam aufzubauen.
Wir brauchen einen Ort, an dem es möglich ist, sich zu treffen, zu diskutieren, zu arbeiten, zu lachen, zu feiern - und vor allem um zu kämpfen. Wir wollen direkte Solidarität üben, uns zusammenschließen und unterstützen.
Einfach gesagt, wir nehmen uns einen Ort, um gemeinsam Pläne für eine bessere Zukunft zu schmieden und eine Gegenmacht zu dem aufzubauen, was wir so hassen.
Diesen Ort werden wir nicht erbetteln, sondern wir werden ihn uns aneignen. Es gibt genügend Häuser,die nur zur Spekulation leerstehen. Die revolutionäre1.Mai-Demonstration ist für uns der passende Anlass, um zu beginnen, unsere Vorstellungen und Bedürfnisse in die Tat umzusetzen!
In diesem Sinne: Heraus zum revolutionären 1. Mai!
Die radikale Linke aufbauen!
Holen wir uns die Stadt zurück und fangen wir an unsere Ideen umzusetzen !
Gemeinsamer Redebeitrag von Hände weg vom Wedding, dem klassenkämpferischen Block und der radikalen linken | berlin.
Herzlich willkommen auf der antikapitalistischen Demonstration - Organize!
Am 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterinnen, demonstrieren weltweit Menschen gegen Ausbeutung und Unterdrückung. Auch in Berlin gibt es eine rebellische Tradition jenseits von Bratwurst, Bier und Sozialkompromiss. Ob im Wedding zur Walpurgisnacht, im klassenkämpferischen Block auf der Gewerkschaftsdemo oder auf der revolutionären 1.-Mai-Demonstration: Wir sind überall – selbstorganisiert, solidarisch und antikapitalistisch.
Als radikale Linke tragen wir am 1. Mai unsere gemeinsamen Ziele auf die Straße – in all unserer Unterschiedlichkeit, doch im Wissen, dass wir nur gemeinsam etwas erreichen können. Wir unterstützen den Widerstand in der Stadt und in den Betrieben. Wir solidarisieren uns mit den selbstorganisierte Kämpfen gegen Prekarisierung, Entrechtung und Ausbeutung.
Der 1. Mai ist der Tag, um unsere Wut auf Kapitalismus, Krieg und Krise auf die Straße zu tragen. Es ist auch der Tag, an dem wir vereint demonstrieren mit unseren Genossinnen in Istanbul, in Rojava und in Athen. Uns verbindet weltweit das Ziel einer anderen, einer besseren Welt.
Jede und jeder trägt auf seine eigene Art und Weise dazu bei, dass Berlin so ist, wie es ist. Die Stadt und die Kieze verändern sich – nicht nur zum Guten. Die Probleme sind zahlreich, vor allem weil einige Wenige an unseren Wohnungen und der Stadt verdienen. Die Mieten gehen hoch, doch das Portmonee ist leer. Und so muss, wer sich seine Wohnung nicht mehr leisten kann, umziehen oder wird zwangsgeräumt.
Wer was dagegen unternehmen will, muss sich zusammentun – mit seinen Freunden, Nachbarn und Kollegen. Widerstand braucht Orte, um zusammenzukommen und um Gegenmacht aufzubauen. Ein soziales Zentrum muss her, wo diskutiert, gearbeitet, gefeiert und gekämpft werden kann – ein Ort für die Menschen.
Geschenkt wird uns nichts. Gemeinsam und solidarisch können wir die jetzigen Zustände ins Wanken bringen.
In diesem Sinne: Wünschen wir euch einen revolutionären 1. Mai!
Holen wir uns die Stadt zurück – und nehmen wir uns, was uns sowieso gehört!